MPU

MPU ist die Kurzform für die „Medizinisch Psychologische Untersuchung“. Bei der MPU wird die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen im öffentlichen Straßenverkehr überprüft. Die MPU kann bei allen amtlich anerkannten MPU-Begutachtungsstellen durchgeführt werden.

Von einer MPU betroffen sind Personen, die ihre Fahrerlaubnis auf Grund von Alkohol-, Drogen-, Verkehrsdelikten oder Straftaten verloren haben oder bereits ein negatives MPU-Gutachten erhalten haben.

Aus welchen Teilen besteht die MPU?

> Medizinischer Teil

Im medizinischen Teil des Gutachtens wird deine Gesundheitsvorgeschichte erfragt, soweit diese für eine sichere Verkehrsteilnahme wichtig ist. Außerdem findet eine Untersuchung durch den Arzt statt um deinen aktuellen Gesundheitszustand festzustellen.

Es werden unter anderem die Schäden des Körpers untersucht, die der Alkohol oder die Drogen hinterlassen haben. Es werden die Leberwerte überprüft und überprüft, was in den letzten Monaten konsumiert wurde. Diese Werte sind sehr wichtig für ein positives Gutachten.

> Reaktionstest

Hierbei handelt es sich um verkehrsbedeutsame Leistungstests am Computer, bei denen die körperliche Reaktionsfähigkeit, die Konzentration und Aufmerksamkeit getestet wird.

> Psychologischer Teil

  1. Besprechung persönlicher Angaben wie z.B. Beruf, Familienstand, Freizeitverhalten usw.
  2. Schilderung der näheren Umstände der/des Delikte/s, aufgrund dessen die heutige Untersuchung veranlasst wurde.
  3. Abklärung eines eventuellen Zusammenhangs dieser Auffälligkeit(en) mit Besonderheiten deiner damaligen Lebenssituation.
    – Bei Alkoholauffälligkeiten: Darstellung des damaligen Umganges mit Alkohol in Bezug auf den Vorfall, aber auch im Allgemeinen.
    – Bei verkehrsrechtlichen Verstößen: Beschreibung des damaligen Fahrstils.
  4. Eigene Bewertung des früheren Verhaltens aus damaliger und heutiger Sicht.
  5. Erklärung der Ursachen/Hintergründe des damaligen Alkoholkonsums bzw. des nicht angepassten Fahrverhaltens.
  6. Darstellung von zwischenzeitlichen Änderungen zur Vermeidung von Wiederholungen.
    – Bei Alkoholauffälligkeiten: vor allem der heutige Umgang mit Alkohol.
    – Bei verkehrsrechtlichen Verstößen: Verhaltens- bzw. Einstellungsänderungen.
  7. Darstellung von Anlass und Entwicklung dieser Veränderungen, z.B. Inanspruchnahme fachlicher Hilfestellung (Beratung/Therapie).
  8. Darstellung von begleitenden weiteren Veränderungen in der Lebensführung (z.B. beruflich, familiär, soziales Umfeld, Freizeitverhalten etc.)
  9. Darstellung von Vorsätzen und Strategien zur Umsetzung und Beibehaltung der jetzigen Zielsetzungen.

 

Nach ca. 14 Tagen erhältst du das MPU-Gutachten. Mit dem positiven Gutachten kannst du deinen Führerschein bei der Führerscheinstelle abholen.